DAS ATELIER IN MAILAND
1988-2018

Ende der 1980er Jahre verlässt Nino Mustica Catania und lässt sich in Mailand nieder: zunächst im Corso di Porta Ticinese 38, im Herzen der Colonne di San Lorenzo, dann in der Via Giovenale 7.

Das Atelier, das in einem ehemaligen Kloster aus dem 16. Jahrhundert untergebracht ist, das im Laufe der Zeit zu einer Werkstatt, einer Tischlerei und einer Gießerei umgebaut wurde, entwickelt sich zu einem Ort der Kreativität und Geselligkeit. Hier versammeln sich neben dem Künstler auch Assistenten, Freunde, Kritiker, Studenten und andere Künstler in einem Innenhof, der voller historischer Geschichten steckt.

Die Einrichtungsgegenstände und Designobjekte von Le Corbusier, Gae Aulenti, Carlo Scarpa, Aldo Rossi, Eero Saarinen, Achille und Pier Giacomo Castiglioni, Ettore Sottsass und Kazuhide Takahama sind Teil der Ausstattung. Große Fenster lassen von Südosten nach Nordosten ein diffuses Licht herein. Sie sind über sechs Meter hoch und ermöglichen den freien Blick durch die Räume, die alle weiß verputzt und ohne Türen sind. Die räumliche Kontinuität erzeugt ein Gefühl von Fluidität und ununterbrochener Weite.

In den Räumen sind auch Musticas persönliche Sammlungen zu sehen: antikes Spielzeug, Keramiken aus Caltagirone und eine Vielzahl von Sukkulenten und Kakteen. Sie spiegeln seinen Sammlergeist und sein Streben nach einer Verschmelzung von Kunst, Natur und Design wider.

Das kobaltblau gestrichene Wohnzimmer – eine Farbe, die für Mustica Entspannung, Ausgeglichenheit und Schwerelosigkeit bedeutet – fungiert als Filter zwischen dem Arbeitsbereich und dem Wohnbereich. Hier können Sie meditieren und neue Energie tanken. Dieses Modell des "Bewohnens der Kunst" ist so konzipiert, dass es überall reproduzierbar ist: eine emotionale Architektur, in der Licht, Raum und Objekte mit der Malerei in Dialog treten und das Atelier in ein einzigartiges kreatives Ökosystem

DIE STUDIEN IN CATANIEN
1976-1987

In Sizilien, in Catania, führt Mustica seine malerischen Studien an zwei aufeinanderfolgenden Orten durch: zunächst in der Via Imbriani 181 und ab der zweiten Hälfte der 70er Jahre in der Via Amore 4.

Das neue Wohn- und Atelierhaus erstreckt sich über zwei erhöhte Stockwerke, das sechste und das siebte, und ist durch großzügige Terrassen die den Blick auf den Ätna freigeben verbunden. Im siebten Stock richtet Mustica eine Druckerei mit einer Druckpresse ein, die auch für Radierungsarbeiten anderer Künstler genutzt wird. Hier wechseln sich Assistenten und Studenten für Malunterricht und Vorbereitungskurse für den Unterricht ab, in einem Umfeld, das Lehre und Experimentieren verbindet.

Die Terrassen sind eine Oase zwischen Stadt und Vulkan. Sie sind mit grünen und sukkulenten Pflanzen bewachsen und bilden ein inspirierendes Arbeitsumfeld. Licht, Natur und Blick auf den Ätna verschmelzen hier mit der Kontinuität der Innenräume. Das fördert den Dialog zwischen künstlerischem Schaffen und Praxisorientierte Ausbildung.